17 Interessenten für insolvente „Käsemacher“
Im Fall der insolventen Waldviertler „Die Käsemacher“ haben sich nach Angaben von Masseverwalter Edmund Kitzler bisher 17 Interessenten gemeldet, berichteten die „NÖN“ (Niederösterreichische Nachrichten). Nähere Verhandlungen gäbe es noch nicht. Kein Interesse hätten die Molkereien Bergland-Milch und NÖM.
Kitzler sprach von grundsätzlich „sehr positiven“ Tendenzen. Die möglichen Lösungen würden von der Umsetzung der beantragten Sanierungsverfahren über die Hereinnahme eines Finanzinvestors bis hin zur Unternehmensübernahme reichen, hieß es in der Wochenzeitung. Klar sei aber, dass Geschäftsführung und Strukturen einer Änderung bedürfen, so Kitzler. Bisher bestehe das Unternehmen aus drei Gesellschaften. Die Vertriebs- und Produktionsgesellschaften sind insolvent, die „Waldviertler Delikatessen Erzeugungs- und Vertriebs GmbH“, der beispielsweise die Firmengebäude gehören, jedoch nicht. Die Firmenkonstruktion sollte nach Expertenmeinung auf maximal zwei Gesellschaften reduziert werden.
„Käsemacher“-Chef Hermann Ploner sei eine fachliche Größe in der Produktentwicklung, die man auch in Zukunft einbinden sollte, meinte Kitzler - in welcher Form, hänge von der künftigen Struktur ab. „Das Schönste wäre, wenn der Betrieb weitergeführt wird. Für mich sind Mitarbeiter und Lieferanten nach wie vor das Wichtigste“, wurde Ploner zitiert.
Das Waldviertler Unternehmen hatte Mitte Juli Anträge auf Eröffnung von Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die beiden Gesellschaften Milch- und KäsevertriebsgmbH bzw. Käseproduktions- und Vertriebs GmbH beim Landesgericht Krems gestellt. In einer Sitzung des Gläubigerausschusses wurde acht Tage später die Fortführung des Betriebs durch eine Factoring-Finanzierung beschlossen. Damit sollen die insgesamt 200 Arbeitsplätze vorerst nicht gefährdet sein. Die Käseproduktions- und Vertriebs GmbH ist mit etwa 4,9 Mio. Euro, die Milch- und KäsevertriebsgmbH mit 3,5 Mio. Euro verschuldet.
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