60. Bundesgartenbautagung von 20. - 22. 9. 2006
Von 20. bis 22.09. findet in Wien die bedeutendste Fachveranstaltung des österreichischen Gartenbaus im Jahr, die 60. Bundesgartenbautagung, statt. Das Thema lautet heuer "Faire Produkte - Faire Preise". In Österreich erwirtschaften derzeit rund 1.400 Gartenbau- und 2.000 Feldgemüsebetriebe einen Anteil von 14% der gesamten pflanzlichen Erzeugung und belegen damit den großen wirtschaftlichen Stellenwert dieses Sektors. Im Rahmen der Veranstaltung sind Fachvorträge geplant und verschiedene Wiener Gartenbaubetriebe geben den Exkursionsteilnehmern einen Einblick in ihre Tätigkeit und Entwicklung. Bei intensiven Beratungen im Zuge der Tagung sollen Chancen und Herausforderungen sowie Lösungsmöglichkeiten für anstehende Probleme dieser Branche erörtert werden.
Insbesondere die immer höheren Kosten - beispielsweise für Heizung und Strom - und die gleichzeitig sinkenden Erzeugerpreise bereiten den heimischen Gärtnerinnen und Gärtnern Sorgen. Die Betriebe erzeugen qualitativ hochwertige Pflanzen und sichere Lebensmittel unter Einhaltung strengster Produktions-, Umwelt- und Sozialstandards. Für diese Mehrkosten möchten sie auch eine faire Abgeltung erhalten. In Realität klafft die Preisschere jedoch immer weiter auseinander. "Mit Hilfe von hohen Investitionen ist es uns aber dennoch gelungen, die Produktion stark zu steigern, die Qualität noch weiter zu verbessern und die Betriebe europareif zu machen. Um diesen Standard halten zu können, braucht der österreichische Gartenbau Verständnis und Unterstützung", betonte Kurt Weber, Präsident des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner, im Vorfeld der Tagung.
Als vordringliche Maßnahmen seien deswegen ein Energiekosten-Ausgleich, der Zugang zu selektiven Pflanzenschutzmitteln für die Integrierte Produktion, Direktförderungen im Zuge der EU-Osterweiterung, eine Anpassung der ÖPUL-Förderung (Agrarumweltprogramm) an die Produktionsverhältnisse des Gartenbaus, die Intensivierung von Beratung und Forschung sowie eine verstärkte Absatzförderung zu nennen, so Weber. Auch der von vielen Betrieben angestrebte Umstieg von fossilen auf alternative Energieträger soll bei der Fachveranstaltung diskutiert werden.
65% aller österreichischen Gemüsebetriebe liegen in Wien
Nach Salzburg im Vorjahr findet die Bundesgartenbautagung heuer in Wien statt. "Wir wollen im Rahmen dessen zeigen, dass unsere Bundeshauptstadt trotz der Ausweitung des Siedlungsraumes und damit verbundener Betriebsverluste noch immer zu den maßgeblichen Zentren des österreichischen Gartenbaus zählt. Viele der 347 Wiener Gartenbaubetriebe haben in den letzten Jahren ihre Gewächshausflächen modernisiert und wesentlich vergrößert", betonte Ludwig Ableitinger, Landesobmann "Die Wiener Gärtner - Landesgartenbauvereinigung Wien". Verglichen mit den anderen Bundesländern hat Wien mit 569 ha die größte gärtnerisch genutzte Fläche, knapp gefolgt von Niederösterreich mit 546 ha und Oberösterreich mit 500 ha. Von den 347 Wiener Gartenbaubetrieben produzieren 68% Gemüse, 29% Blumen und Zierpflanzen und 3% Baumschulware. 65% aller österreichischen Gemüsebetriebe liegen in Wien. Stolze 50.000 t frisches Gemüse werden in Wien jährlich erzeugt und das qualitativ hervorragend sowie garantiert gentechnik-frei.
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