Alkoholverbot an der Kasse
Spar stellt in der Steiermark sein zukunftsweisendes Konzept vor, bei dem der Verkauf von Alkohol an Jugendliche noch besser kontrolliert werden kann.
„Generell lernt unser Kassenpersonal bei Schulungen: Ohne Ausweis kein Alkohol für Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahre. Eine Spar-Kassierin hat am Tag bis zu 700 Kunden. Durch den Zeitdruck werden die Produkte nicht identifiziert, sondern oft nur nach dem Strichcode gesucht. Eine spezielle Kassensoftware unterstützt ab sofort im Grazer Eurospar-Markt in der Plüddemanngasse die Alterskontrolle beim Verkauf von alkoholischen Getränken“, erklärt der Initiator des innovativen und in Österreich einzigartigen Projekts, Erwin Schmuck, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Graz.
100%-ige Umsetzung
In der Praxis werden die Kassierinnen dahingehend unterstützt, dass die Kassa beim Kassiervorgang eines alkoholischen Getränkes eine „Warnmeldung“ – ein akustisches Signal – abgibt, wenn es sich um einen alkoholischen Artikel handelt und eine Alterskontrolle durchzuführen ist. Auf dem Kassendisplay der Kassierin erscheint zusätzlich das Wort „Kontrolle“. Das Kassensystem wird erst wieder freigeschaltet, wenn die Kassierin „Enter“ drückt oder die C-Taste betätigt und somit den Artikel für den Kauf sperrt, sollte sich der Kunde nicht ausweisen können. „Damit können wir auch genau aufzeichnen, wie viele alkoholischen Getränke nicht verkauft wurden“, betont Schmuck und meint, dass ab Jahresmitte nach einer Evaluierungsphase dieses neue Kontrollsystem flächendeckend in allen österreichischen Sparfilialen funktionieren wird, egal ob es sich um einen Sekt in der Dose oder eine Bierkiste handelt. Ausgenommen von der Kennzeichnung ist nur das alkoholfreie Bier.
Schutz der Jugend
Bereits im Herbst 2001 hat Spar begonnen, das Thema „Kein Alkohol an Jugendliche“ in Form von Infoplakaten in den Märkten zu thematisieren.Damit bekennt sich Spar zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und dem Schutz der Jugend. „Vor einigen Jahren war es noch schick, vor der Schule zu rauchen. Heute finden es die 15-jährigen cool, nicht mehr vor der Schule zu rauchen“, freut sich Univ. Prof. Dr. Marguerite Dunitz-Scheer von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz. „Die strikte Alterskontrolle an der Supermarkt-Kasse ist zwar nicht die Lösung des Übels in seiner Gesamtheit, aber ein wertvoller Ansatz - ein sinnvoller erster Schritt. Wir verzeichnen jährlich rund 200 Aufnahmen von Kindern zwischen 12 und 13 Jahren, die mit 2 – 4 Promille bei uns eingeliefert werden“, so Dunitz-Scheer, die hofft, dass auch BM Dr. Andrea Kdolsky wie angekündigt die Abgabe von Alkohol an Jugendliche verstärkt kontrollieren lässt.
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