
AMA-Studie: So kauft Österreich in Krisenzeiten ein
Eine repräsentative AMA-Umfrage unter 500 Teilnehmern ergab: Die Österreicher gehen seltener einkaufen, dafür dann aber mehr. Regionale und frische Lebensmittel gewinnen an Bedeutung.
58 Prozent der Befragten gehen seltener einkaufen als zu Vor-Corona-Zeiten, knapp 5 % gar nicht mehr. Bei 3 von 10 hat die derzeitige Corona-Situation keine Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten. Lieferdienste punkten derzeit - wenig überraschend - besonders stark.
Jeder Zweite achtet derzeit besonders auf Hygiene, 30 Prozent auf eine längere Haltbarkeit der Produkte. "Die regionale bzw. österreichische Herkunft der Lebensmittel ist gegenüber früheren Umfragen weiter nach vorne gerückt. Auch die Kriterien Qualität und Saisonalität stehen vor dem Preis - anders als in älteren Erhebungen" erklärt AMA Marketing-Geschäftsführer Michael Blass.
Lange Haltbarkeit führt
Unter den derzeitigen Top-Produkten finden sich mit Nudeln, Konserven, Tiefkühlgemüse, Mehl und Reis sowie H-Milch typische Produkte mit längerer Haltbarkeit. Obst sorgt für die frische Abwechslung am Speiseplan.
Vertrauen in die Grundversorgung
Fast jeder Befragte denkt, dass sich Österreich bis zum Ende der Krise ausreichend mit Lebensmitteln versorgen kann. Die Verantwortung dafür wird allen Akteuren der Produktionskette, also Bauern, Gewerbetreibenden, dem Lebensmittelhandel und den Verarbeitern zugerechnet.
Dazu Blass: "Den hohen heimischen Selbstversorgungsgrad haben wir unseren Produzenten zu verdanken. Selbst wenn es im Laufe der Wochen Verzögerungen in internationalen Logistikketten geben sollte, so ist unser täglicher Bedarf mehr als gedeckt. Das gilt auch langfristig, denn es geht nicht um Lager, die einmal kurzfristig leergeräumt sein können, sondern um Lebensmittel, die kontinuierlich produziert werden - die Hühner legen weiter Eier, die Kühe geben Milch, die Glashäuser stehen vor der Ernte. Es gibt also täglich Nachschub."
Bleibende Konsumveränderung?
In der Studie wurde auch zur Zeit nach Corona gefragt. Jeder Zweite möchte künftig mehr auf Hygiene achten, zwischen 30 und 40 Prozent planen mehr heimische Produkte oder Lebensmittel direkt beim Bauern zu kaufen. Rund 20 Prozent nehmen sich vor, weniger über internationalen Versandhandel zu bestellen und weniger zu verreisen; nur ein Viertel der Befragten will zum gewohnten Verhalten zurückkehren.
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