Aufregung um Spar am Salzburger Bahnhof
Die Eröffnung eines neuen Spar-Lebensmittelmarktes Anfang Juni am Salzburger Hauptbahnhof ist von Protesten begleitet. Einer Sonderverordnung des Landes zufolge darf der Markt eine maximale Verkaufsfläche von 385 Quadratmeter aufweisen, bisher war an Bahnhöfen nur eine Verkaufsfläche von bis zu 80 Quadratmetern genehmigt. Das Geschäft hat nicht nur an Werktagen, sondern auch an Sonn- und Feiertagen von 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr geöffnet.
15 bis 20 Mitarbeiter sind am Sonntag in der Filiale, die Bezahlung ist doppelt so hoch wie an einem normalen Wochentag. Der Spar-Vorstand habe gemeinsam mit dem Spar-Betriebsrat eine Sonderregelung für diesen Standort abgeschlossen. Niemand werde gezwungen, am Sonntag zu arbeiten, es werde auch Rücksicht auf Familienzeiten genommen. Falls ein Mitarbeiter in der Nacht nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause fahren könne, „werden die Taxikosten übernommen“, sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.
Der Salzburger Erzbischof und auch die Gewerkschaft sprachen sich vehement gegen die „Sonntagsöffnung eines Supermarktes“ aus. Der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Peter Buchmüller, hatte bereits Ende April seinen Unmut gegen „die Ausnahmeregelung“ bekundet und von „einem Kniefall vor einem Konzern“´gesprochen.
Die Spar Österreich-Gruppe teilte mit, dass der Spar-Supermarkt mit dem umfangreichen Convenience-Sortiment und dem Bistro sowohl den Bedürfnissen der Reisenden als auch der Anrainer gerecht werde und „ein idealer Nahversorger für alle Salzburger“ sei. „Mit dem neuen Bahnhofsstandort werden 70 neue Arbeitsplätze geschaffen.“ Spar unterstütze zudem den zur Caritas der Erzdiözese Salzburg gehörenden Bahnhof-Sozialdienst mit einer Spendensumme von 2.500 Euro.
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