Bayern ist billiger
Eine aktuelle Warenkorb-Erhebung hat die Konsumentenschützer der Salzburger Arbeiterkammer erschüttert: "Im Schnitt sind zwischen 70 und 80 Prozent der untersuchten Artikel im benachbarten Bayern um 20 Prozent billiger als in Salzburg", berichtet Salzburgs AK-Präsident Siegfried Pichler.
Zudem habe eine Auswertung von Flugblättern ergeben, dass sich die Sonderangebote nicht an den Grundbedürfnissen der Menschen orientieren. Pichler forderte den Handel auf, seine Kalkulationsgrundlage offenzulegen.
Im April und im Oktober hat die Arbeiterkammer 53 Produkte des täglichen Bedarfs in 49 gängigen Lebensmittelmärkten inklusive Diskonter im Bundesland Salzburg sowie in sechs Supermärkten in Freilassing und Piding in Bayern eingekauft. "Unser Ziel ist nicht, die Salzburger aufzufordern, im Ausland einzukaufen, sondern dass wir eine gerechtere Preissituation in Österreich bekommen", sagte Pichler und forderte Handel und Industrie auf, die Ursachen des markanten Preisunterschiedes - in einzelnen Produktgruppen liege er sogar bei 40 Prozent - bekanntzugeben. Solange der Handel seine Kalkulationsgrundlage nicht offen lege, werde die Industrie den kleinen österreichischen Markt nützen, um höhere Preise zu verlangen.
Unter die Lupe nahmen die AK auch Werbeprospekte von Handelsmärkten. Auffallend war, dass "nur etwa 30 Prozent der Sonderangebote in den Produktbereich Lebensmittel fielen". Zudem stünden dreimal häufiger Tierprodukte im Angebot als Babyartikel. "Junge Familien müssen ohnehin jeden Euro ein paar Mal umdrehen, da wären günstigere Babyartikel weitaus angesagter", so Pichler. Auch würden sich mehr alkoholische Getränke und Elektronikwaren unter den Sonderangeboten finden als Lebensmittel.
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