Beanstandet
Im Skandal um verseuchte Milchprodukte aus China hat man erstmals auch eine positive Melamin-Probe in Österreich gezogen, bestätigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag.
Knapp zwei Wochen nach Start der Lebensmittelkontrollen von chinesischen Produkten in Österreich wurde in einem steirischen Chinalokal ein Milchshake gefunden, bei dem der Grenzwert überschritten war. Das Produkt wurde inzwischen vom Markt genommen.
Der Lokalbesitzer aus der Steiermark gab gegenüber der Lebensmittelaufsicht an, das Milchgetränk zum Privatnutzen gekauft zu haben. Beim Verkäufer, einem Chinashop am Wiener Naschmarkt, wurde von der Lebensmittelbehörde umgehend Nachschau gehalten, es konnten jedoch keine weiteren zu beanstandenden Produkte gefunden werden. Das Getränk wurde bereits vom Markt genommen.
In Deutschland sind mit Melamin verseuchte Zuckerln aus China neben Baden-Württemberg offenbar auch in Nordrhein-Westfalen in den Handel gelangt, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa berichtete. In Asia-Geschäften in Dortmund und Bochum hätten Lebensmittelkontrolleure Weichkaramellen der Marke "White Rabbit" gefunden, sagte eine Sprecherin des Landesverbraucherministeriums in Düsseldorf. Diese seien sofort aus den Regalen genommen worden.
Wegen des Milchskandals in China hat die Europäische Kommission ein Importverbot für die Einfuhr von Milchprodukten aus der Volksrepublik erlassen. Lebensmittel mit mehr als 50 Prozent Milchanteil müssen untersucht werden. Das betreffe nun auch verstärkt Produkte mit geringem Milchanteil wie Schokolade oder Backwaren. Erst wenn das Ergebnis negativ ist, darf die Ware nach Österreich eingeführt werden. Die EU hat die Einfuhr von Milch und Milchprodukten aus China bereits 2002 untersagt.
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