Biosprit E10: Berlakovich legt Retourgang ein
Der Landwirtschaftsminister setzt die Einführung „bis zur Klärung auf EU-Ebene“ aus. Das bedeutet, dass der angepeilte Termin für die Einführung – Oktober 2012 – nicht halten wird.
Landwirtschafts- und Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat am Montagabend eine Vollbremsung beim Thema Biosprit E10 hingelegt. Zwei Wochen vor der geplanten Einführung des umstrittenen Kraftstoffs mit 10-%-iger Ethanolbeimischung kündigte Berlakovich nach Beratungen mit EU-Vertretern die Aussetzung seines Vorhabens an; und zwar so lange, „bis die Situation auf europäischer Ebene geklärt ist“.
Damit ist die für Oktober geplante Einführung des Biotreibstoffes vorerst vom Tisch. Hintergrund für diesen Schritt ist ein Gesetzesentwurf der EU-Kommission, laut dem die Subventionen für Treibstoff aus Getreide, Mais und anderen Rohstoffen bis 2020 völlig gestrichen werden sollen. Die Kommission geht davon aus, dass die Produktion von Agrosprit dem Anbau von Lebensmitteln Konkurrenz macht und dem Klima Schaden droht.
Berlakovichs Pläne waren in die andere Richtung gegangen. Der Anteil von Agrosprit (Benzin) hätte von fünf auf zehn Prozent ausgebaut werden sollen. Noch vor wenigen Tagen hatte der Minister wieder betont, dass E10 stufenweise mit 1. Oktober eingeführt werde.
Ganz aufgegeben hat Berlakovich seine Pläne für E10, das schon in Deutschland veritabel gefloppt ist, aber nicht. Er glaubt, „dass die verstärkte Nutzung pflanzlicher Rohstoffe als Ersatz fossiler Energieträger auf EU-Ebene weiter ein Thema bleibt“.
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