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BWB-Bilanz: 97 Millionen Euro Geldbußen
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat seit ihrer Gründung vor knapp elf Jahren insgesamt rund 97 Millionen Euro an Bußgeldern verhängt. Weitere 50 Millionen Euro sind beim Kartellgericht anhängig.
Bei ihren Ermittlungen gegen die Handelskette Spar wegen des Verdachts auf verbotene Preisabsprachen steht die Bundeswettbewerbsbehörde „erst am Anfang“, sagte BWB-Chef Theodor Thanner bei einem Pressegespräch in Wien. Er gehe aber „sehr davon aus, dass das, was wir an Material derzeit vorliegen haben, auch zu weiteren Anträgen auf Hausdurchsuchungen von unserer Seite führen wird“, sagte Thanner.
Nach der Hausdurchsuchung vor sechs Wochen sei man erst am Beginn der Auswertung der Unterlagen, räumte Thanner ein, aber „Sie können sicher sein, dass es einen begründeten Anfangsverdacht auf Preisabsprachen gegeben hat“. Hausdurchsuchungen würden nicht leichtfertig vorgenommen, betonte Thanner. Bei bisher insgesamt 48 Hausdurchsuchungen habe sich nur in einem Fall der Verdacht als nicht richtig herausgestellt. Bei Spar geht es um vermutete Preisabsprachen bei Molkereiprodukten, aber auch bei Bier, Kaffee, Mehl und anderen Produkten. „Der Bereich dieser vertikalen Preisabsprachen scheint weiter verbreitet zu sein als wir anfangs angenommen haben.“
Zum aktuellen Stand in der Causa Rewe, wo es im vergangenen Jahr ebenfalls Hausdurchsuchungen gab, wollen sich die Wettbewerbshüter derzeit nicht äußern, "weil wir aktuell in Gesprächen sind", sagte BWB-Sprecher Stefan Keznickl.
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