Coverstory/Interview
Veit Schalle, Generalbevollmächtigter bei Rewe Austria, über die Vorwürfe gegen Österreichs Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel.
Jahrelang hatte Rewe Austria gegenüber den Medien eine totale Informationssperre aufrecht erhalten. Die Vorfälle der jüngsten Vergangenheit, die massiven Anschuldigungen von Lieferanten, Mitarbeitern, der Bundeswettbewerbsbehörde, Arbeiterkammer und Gewerkschaft – und nicht zuletzt die negative Berichterstattung setzten Österreichs größtes Lebensmittelhandelsunternehmen zunehmend unter Druck. So veröffentlichte LK-Handelszeitung den Beschwerdebrief eines Rewe- Austria-Lieferanten an die Bundeswettbewerbsbehörde, bat den obersten Wettbewerbshüter Prof. DDr. Walter Barfuß um einen Kommentar zu den Geschäfts- und Lieferbedingungen im Lebensmittelhandel, interviewte den Großhändler Christoph Kastner zum Thema „Ethik im Handel“ und sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden des größten Rewe-Austria-Mitbewerbers Spar, Dr. Gerhard Drexel, über die aktuelle Lage. Nur Rewe Austria selbst blieb stumm. Vorerst.
Am Rande des ECR-Kongresses Anfang September 2004 in Berlin erfuhr LK-Handelszeitung von einem Eingeweihten, dass eine Kursänderung in der Öffentlichkeitsarbeit von Rewe Austria unmittelbar bevorstehe. Tatsächlich wurde so etwas wie eine „Task Force Public Relations“ installiert und eine Mitarbeiterin einer PR-Agentur am Konzernsitz in Wiener Neudorf einquartiert. Mit Feuereifer ging man daran, Krisenmanagement zu betreiben, und bald darauf erschien in der Illustrierten „News“ eine Stellungnahme. Nun gewährte Veit Schalle, Generalbevollmächtigter bei Rewe Austria, LK-Handelszeitung als erster Fachzeitung ein ausführliches Interview. „Auch wir lernen dazu – aus den aktuellen Vorkommnissen haben wir gelernt, dass wir uns mehr mit Medien, Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auseinander setzen müssen“, so Schalle, es gelte, „einiges klarzustellen.“
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