Die Mariahilferstraße hat die Nase vorne
Kein Einkaufszentrum in Wien kommt auf die gesamte Verkaufsfläche, auf die Passantenfrequenzen sowie auf den Umsatz der beliebten Einkaufsmeile Mariahilferstraße. Mit rund 160.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und rund 70.000 Quadratmeter nur im Bereich Mode weist diese Handelsagglomeration die höchste Fläche in Wien auf. Mit circa 70.000 Passanten am Tag werden hier stärkere Frequenzen als in jedem Einkaufszentrum
der Hauptstadt registriert.
Auch was den Umsatz anbelangt, gibt es kein Objekt, das so viel umsetzt, wie diese Einkaufsstraße. Der Anteil jener Geschäfte, die zum filialisierten und organisierten Einzelhandel gehören, liegt bei 56 Prozent. „Der Erfolg der Mariahilferstraße liegt in ihrem großen Einzugsgebiet, der einen starken Mietermix ermöglicht sowie in einer ansprechenden Atmosphäre“, erklärt DI Wolfgang Richter, GF von RegioPlan Consulting. Gerade dieses letzte Kriterium spiele hier eine bedeutende Rolle: Die Synergieeffekte mit der Gastronomie, das Flair der Altstadt sowie die Freiluftatmosphäre machen den Reiz des Einkaufens in der Mariahilferstraße aus.
„Dass jeder Ortskern eine eigene Mariahilferstraße haben könnte, ist ein Trugschluss“, gibt Richter, zu bedenken. Nur 6 Geschäftsstraßen in Österreich haben einen überregionalen Charakter und ziehen Kunden aus dem gesamten Bundeslandgebiet an. Dafür braucht man starke Mieter, eine gute Auswahl an Geschäften und eine ansprechende Atmosphäre. Um das zu erzielen, sind große Einzugsgebiete mit vielen Einwohnern notwendig. Österreich hat bekanntlich nur wenig Großstädte beziehungsweise ist Wien die einzige Millionenstadt in Österreich. Eine zweite Mariahilferstraße ist selbst in der Bundeshauptstadt nicht möglich. Dafür würde man die doppelte Einwohnerzahl Wiens benötigen.
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