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Heimische Weinexporte stagnieren
Nach acht Jahren des permanenten Wachstums sind Österreichs Weinexporterlöse 2015 erstmals leicht zurückgegangen. Die finalen Exportzahlen 2015 belaufen sich laut Statistik Austria auf 143 Millionen Euro und 48 Millionen Liter.
2015 war kein Jubeljahr für die heimische Weinbranche. Im Zehn-Jahres-Vergleich lagen nur 2011, 2012 und 2013 beim Exportvolumen unter bzw. fast gleich auf mit dem Vorjahr. Aber alle Branchenkenner und Experten haben damit gerechnet. Denn das Jahr 2014 war für die heimischen Weinbauern sehr schwierig und der Jahrgang 2014 daher mengenmäßig kleiner, als in den Jahren davor. Glücklicher Weise fiel das Umsatzminus mit 1,1 Prozent gegenüber dem Export 2014 aber geringer aus, als befürchtet. Abgefedert haben das die Qualitätsweine in Flaschen, wo es auch 2015 wieder deutliche Zuwächse gab. Vor allem die Rotweine waren mit einem Plus von fast 4 Mio. Euro (+ 13,5 %) eine positive Überraschung. Fasswein, Weine ohne nähere Herkunftsbezeichnungen und auch Prädikatsweine gingen hingegen zurück. Richtiggehende Einbrüche gab es beim Schaumweinexport und vor allem beim Perlwein, was von Brancheninsidern nur mit Vermutungen über die Entwicklung gewisser industrieller Frizzante-Produkte erklärt wird.
Positive Signale für 2016
Zwar konnte in Drittstaaten ein Umsatzwachstum von 10 Prozent erzielt werden, doch die EU-28-Bilanz weist ein Minus von 4,8 Prozent auf. Die negative Sekt-, Frizzante- und Fassweinbilanz hat vor allem das Deutschlandergebnis getrübt, das ansonsten eine durchaus positive Entwicklung zeigt. Rückläufig waren die Exportumsätze 2015 vor allem in bisher jahrelang erfolgreichen europäischen Märkten wie Niederlande, Schweden, Finnland und Italien. Zugelegt haben hingegen Großbritannien, Belgien und Dänemark. Bei den außereuropäischen Ländern überraschen die Schweiz, die USA, Norwegen, Hong Kong und Russland positiv, während es in China und Japan Rückgänge gab. Aber wo Schatten ist, ist auch Licht: Für die Weine des Jahrgangs 2015, die jetzt sukzessive auf den Markt kommen, gibt es extrem positive Signale.
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