Inflation frisst Kaufkraft
Angesichts der hohen Inflation von über 3 % für das laufende Jahr droht den Österreichern ein realer Kaufkraftverlust von 0,6 %. Dieser Verlust wird sogar höher als jener 2008 sein, sodass man von einem Double-Dip-Kaufkraftverlust sprechen kann. 2012 wird es jedoch eine Erholung der Kaufkraft geben, RegioData Research geht von einem realen Kaufkraftplus von 0,8 % für das kommende Jahr aus.
Unter einer Double-Dip-Rezession versteht man einen BIP-Rückgang, gefolgt von einem kurzlebigen Aufschwung, dem eine weitere Rezession folgt. Ob es nun zu einem Double-Dip in der österreichischen Wirtschaft kommt, ist noch unklar. Klar ist aber, dass es diese Entwicklung bereits in puncto Kaufkraft gibt: Nach dem realen Minus im Jahr 2008 folgten zwei positive Jahre. 2011 wird es ein erneutes Minus von 0,6 % geben.
Trotz einer allgemeinen Eintrübung der Wirtschaft sowie der Befürchtungen rund um eine Griechenland-Pleite wird die reale Kaufkraft der Österreicher im nächsten Jahr wieder steigen. Grund dafür: relativ hohe Lohnabschlüsse, nur leicht steigende Arbeitslosigkeit sowie deutlich niedrigere Inflationserwartung.
Die Inflation für 2011 wird stärker als angenommen ausfallen. Mit einer Teuerungsrate für das gesamte Jahr von über 3 % wird es trotz nomineller Kaufkraftzuwächse daher zu einem realen Kaufkraftverlust von 0,6 % für 2011 kommen. Von dem für 2011 vorausgesagten nominellen Kaufkraftwachstum im Ausmaß von rund 450,- Euro im Schnitt bleibt daher nach Abzug der Inflation rein rechnerisch nichts übrig. Auch 2008 war das bereits der Fall.
„Auf Grund dieser Entwicklung kann man von einem Double-Dip-Rückgang der österreichischen Kaufkraft sprechen“, erklärt Mag. Mark Ruhsam, Pressesprecher von RegioData Research. Nach dem krisenbedingten Minus von 0,2 % im Jahr 2008 kamen zwei Jahre mit einer positiven Entwicklung, denen 2011 wieder ein realer Rückgang folgen wird.
2012: Kaufkraft erholt sich
Trotz Double-Dip und der erwarteten Verlangsamung des österreichischen Wirtschaftswachstums geht RegioData Research von einem realen Kaufkraftplus von 0,8 % für 2012 aus. „Unsere optimistische Prognose beruht auf den relativ guten Lohnabschlüssen sowie den nur gering steigenden Arbeitslosenzahlen“, kommentiert Ruhsam. „Außerdem wird die Inflation 2012 deutlich geringer als dieses Jahr ausfallen, wir rechnen derzeit mit etwa 2,1 %.“ Im Jahr 2012 werden die Österreicher daher im Schnitt über ein verfügbares Einkommen von 18.860,- € pro Kopf verfügen.
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