Jugend taucht ein ins Sozialleben
Internetseiten für soziales Netzwerken und Foto- bzw. Video-Sharing sind unter den österreichischen Jugendlichen sehr beliebt und enorm bekannt. Dies ist das Ergebnis der Studie "Jugend Online 2008" der GfK Austria Sozialforschung, die unter 1.200 Jugendlichen zwischen 12 und 24 Jahren durchgeführt wurde.
42 % fühlen sich einer Online Community zugehörig, und fast die Hälfte würde Freunde und Freundinnen, die sie bislang nur Online kannten, auch treffen wollen. Weitere Forschung zu diesem Thema wird nun vom Österreichischen Institut für Jugendforschung durchgeführt, erste Ergebnisse werden im Herbst 2009 vorliegen.
Social Networking und Videosharing à la Facebook und YouTube sehr bekannt und beliebt
Was in der bereits vorliegenden Studie der GfK Sozialforschung auffällt ist u. a. die Geschwindigkeit, mit der sich Anwendungen, die es erst seit relativ kurzer Zeit gibt, bei den Jugendlichen durchgesetzt haben: Internet-Anwendungen, die es erlauben, sich mit anderen Usern online zu vernetzen und ohne viel Aufwand eigene Inhalte wie Fotos, Videos oder kurze Texte ins Netz zu stellen (Stichwort: Web 2.0), gibt es erst seit wenigen Jahren (z.B.: YouTube wurde 2005 gegründet, Facebook im Jahr 2004) und haben innerhalb kürzester Zeit enorme Nutzerzahlen erreicht, so auch in Österreich.
9 von 10 österreichischen Jugendlichen kennen öffentlich zugängliche Foto- und Video-Sharing Seiten wie YouTube und fast zwei Drittel nutzen solche Websites einmal monatlich oder öfter. Ähnlich sieht es bei Websites aus, die soziales Netzwerken im Internet ermöglichen (z.B. Facebook oder MySpace): 86 % haben schon einmal von solch einer Website gehört und beinahe die Hälfte der 12- bis 24-Jährigen greift einmal im Monat oder öfter auf eine Website dieser Art zu.
Freundeskreise reichen bis in den Cyberspace
Wie sehr das Internet schon zum Sozialleben von Österreichs Jugendlichen gehört, zeigt sich auch daran, wie sie über das Internet denken: 4 von 10 Jugendlichen stimmen, wenn auch mit unterschiedlichem Nachdruck, zu, dass sie sich einer Online Community, wie sie sich um Diskussionsforen oder Soziale Netzwerk-Seiten bilden kann, zugehörig fühlen.
Internationale Forschungsarbeiten des Österreichischen Instituts für Jugendforschung haben ergeben, dass sich Online Freundeskreise mit den Freundeskreisen, die die Jugendlichen "offline" im realen Leben haben, überschneiden. Hier zeigt sich, dass Österreichs Jugendliche sehr offen für Online-Begegnungen sind: 48 % würden Freunde/innen, mit denen sie bislang nur Online Kontakt hatten, sogar persönlich treffen wollen. Allerdings, so Dr. Natalia Wächter vom Österreichischen Institut für Jugendforschung, ist davon auszugehen, dass Jugendliche einen guten Teil der Freundinnen und Freunde auf ihren sozialen Netzwerkseiten schon vor dem virtuellen Kontakt aus dem realen Leben gekannt haben. Gerade mittels sozialen Netzwerkseiten wird die Trennung zwischen virtuell und real zunehmend verwischt.
Das Internet hat einen festen Platz im sozialen Leben von Jugendlichen
Das Internet hat bereits einen festen Platz im Sozialleben der österreichischen Jugendlichen. Dies gilt besonders für jene Anwendungen, die das Kommunizieren mit Freunden und Freundinnen erleichtern oder neue Formen der Kommunikation ermöglichen. Gerade Plattformen für Soziales Netzwerken (z.B. Facebook oder MySpace) haben hier eine Vorreiterrolle inne. Sie erlauben etwa den Austausch von Kurznachrichten oder Fotos, die Gründung von Gruppen zu bestimmten Themen oder das Gestalten und Versenden von Einladungen zu Events wie Partys, Konzerten oder anderen Veranstaltungen. Der hohe Stellenwert, den Kommunikation mit Freunden/innen für Jugendliche hat, ist nichts Neues. Neu sind aber die Freiräume und Möglichkeiten, die den Jugendlichen heutzutage zur Verfügung stehen um mit ihren Freunden/innen in Kontakt zu treten.
Weitere Forschung an Online Jugend-Communities im Gange
Diese neuen Freiräume und wie Jugendliche diese nutzen wird nun weiter wissenschaftlich erforscht. Das Österreichische Institut für Jugendforschung führt im Auftrag der Stadt Wien eine Studie über die Internet- und Web 2.0-Nutzung von Jugendlichen in Wien durch, deren Ergebnisse im Herbst 2009 vorliegen werden.
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