Kaffee II
Von den heftigen Preisrückgängen an den Rohstoffmärkten im Sommer zeigte sich die sogenannte Soft-Commodity ebenso nahezu unberührt wie von den heftigen Preisausschlägen der letzten Tage aufgrund der US-Finanzkrise.
2004 kostete ein Pfund (knapp ein halber Kilo) Rohkaffee an den Weltmarktbörsen im Schnitt 62,15 Dollar-Cent, derzeit sind es 125,42 Cent. Damit hat sich der Preis in vier Jahren mehr als verdoppelt. Experten gehen davon aus, dass die schwarze Bohne ihre Preisrally weiter fortsetzen wird, zieht doch der Verbrauch in Osteuropa, Indien und China deutlich an. Und traditionelle Kaffeeanbauländer wie Brasilien, Mexiko und Vietnam trinken selbst mehr Kaffee und exportieren daher weniger. Auch die hohen Energiekosten schlagen sich auf den Kaffeepreis durch.
Eine Erhöhung auch der Konsumentenpreise scheint bevorzustehen. Aufgrund der stetig nach oben tendierenden Entwicklung des Grünkaffeepreises auf der einen Seite und der hohen Inflation als Folge der steigenden Energiepreise auf der anderen Seite sei ein weiterer Preisanstieg auch bei den Konsumentenpreisen wahrscheinlich, schreibt dazu die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) in ihrer jüngsten Analyse.
Ob in Österreich Kaffee auch für die Konsumenten teurer wird, sei derzeit noch nicht abzuschätzen, zeigte sich Helmut Grafinger, Chef des österreichischen Kaffeeverbandes, im Gespräch mit der APA vorsichtig. Der Wettbewerb im Handel sei enorm und keiner der Röster wage den ersten Schritt.
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