Kaufhäuser weichen Einkaufszentren
Klassische Kaufhäuser, in denen verschiedene Warengruppen von einem einzigen Anbieter zu finden sind, haben ihren Zenit längst überschritten. Viele der scheinbar als Kaufhäuser erfolgreichen Objekte von heute haben rechtzeitig auf innerstädtische Einkaufszentren mit mehreren Anbietern und einem attraktiven Mietermix umgestellt. Das berichtet RegioPlan in einer Aussendung mit dem Titel „Keine Siegerstraße ohne Einkaufszentrum“.
Die Marktanteile von Einkaufszentren, Fachmarktzentren und alternativen Vertriebsformen, wie Internet-, Versandhandel oder Teleshopping, steigen kontinuierlich an. Lagen die Marktanteile für synthetische Handelszonen in Österreich im Jahr 2005 bei rund 25 Prozent, so werden diese im Jahr 2015 über 30 Prozent erreichen. Einkaufsstraßen ohne Einkaufszentren sowie der klein strukturierte Handel in Ortsgebieten verlieren an Bedeutung, im Jahr 2015 wird der Marktanteil dieser Handelszonen nur mehr rund 30% im Vergleich zu 40% im Jahr 2005 betragen.
Der ursprünglich als Kaufhaus geführte Gerngross in der Mariahilfer Straße in Wien schaffte erfolgreich den Sprung zu einem City-Center mit mehr als 30 Shop in Shops. Mit einem attraktiven Mietermix und einem starken Anteil im Fashionbereich sowie den Ankermietern Saturn, Sports Experts oder Zara ist Gerngross eine fixe Adresse beim Einkauf in Österreichs beliebtester Einkaufsstraße. Auch das kürzlich eröffnete Kaufhaus Tyrol in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck ist optimal in der Einkaufsstraße integriert. Obwohl als Kaufhaus benannt, ist das Objekt ein klassisches Einkaufszentrum, in dem alle Anbieter eigene Stores haben. „Solche Beispiele stärken auf jeden Fall die Innenstädte. Damit bekommt der Konsument ein unschlagbares Angebot, was schließlich der gesamten Einkaufsstraße zu Gute kommt“, erklärt DI Wolfgang Richter, Geschäftsführer von RegioPlan Consulting.
Während insbesondere überregionale Geschäftsstraßen mode- und lifestyleorientiert sind, ist in Einkaufszentren ein höherer Anteil an großflächigen Anbietern aus den Bereichen Lebensmittel, Elektro und Sportartikelhandel zu finden. Deshalb können innerstädtische Einkaufszentren, die in Geschäftsstraßen integriert sind, eine optimale Ergänzung hinsichtlich der Angebotsvielfalt für den Konsumenten darstellen.
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