Klimawandel als Preistreiber
Der Klimawandel und der verstärkte Einsatz von Biotreibstoffen dürfte einer Studie zufolge zu einer Nahrungsmittelknappheit und zu steigenden Preisen führen. "Die Zeit der fallenden Nahrungspreise könnten vorbei sein", sagte Joachim von Braun, der Autor der Studie des Internationalen Instituts für Ernährungspolitik am Dienstag.
Allein der verstärkte Einsatz von Biotreibstoffen könnte Mais demnach bis 2020 um mehr als zwei Drittel verteuern, hieß es in der Studie. Die Entwicklung werde vor allem arme Menschen treffen, die derzeit schon unter höheren Preisen litten. So sei seit 2000 Weizen um das Dreifache teurer geworden, der Reispreis habe sich fast verdoppelt. Besonders dramatisch sei die Situation in Afrika, weil die Länder südlich der Sahara zusätzlich besonders stark vom Klimawandel betroffen seien. Dazu komme, dass die Getreide-Lagerbestände auf den niedrigsten Stand seit den 1980er Jahren gesunken seien, vor allem wegen sinkender Anbauflächen und des schlechten Wetters. "Die Welt verzehrt derzeit mehr, als sie produziert", sagte von Braun. "Das kann nicht so weitergehen, und die Lagerbestände werden bald erschöpft sein." In Ländern wie Mexiko sei es bereits zu Protesten wegen der gestiegenen Nahrungspreise gekommen.
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