Kommentar
Angebot und Nachfrage
Zeit im Bild 2-Anchorman Armin Wolf meinte kürzlich: Wer heuer Mozart aus dem Weg gehen möchte, muss auswandern und Österreich für ein Jahr verlassen. Und recht hat er!
Mit dem Schlag der Pummerin zum Jahreswechsel 2005/2006 gab es bereits nichts mehr anderes als das Musikgenie aus Salzburg in aller Munde: Mozart!Auch die heimische Lebensmittelindustrie lässt sich den Umsatzbringer nicht entgehen: Mozartknödel, Mozartwein, Mozartjoghurt und vor allem die auf der ganzen Welt bekannte Mozartkugel. Mit dem musikalischen Lockenkopf wird heuer - wenn es wahr wird - Geld gemacht. Dass Gastronomie und Tourismus noch mehr Umsatz durch den 250. Geburtstag erwartet, liegt auf der Hand: Konzerte, Musical und Ausstellungen ehren den schon lange verstorbenen Jubilar.Mit Sigmund Freud geht man da schon ganz anders um: Obwohl der Vater der Psychotherapie ebenfalls international größte Bekanntheit erreichte, so kann man aus seinem Geburtstag lange nicht so viel Profit schlagen. Alleine wenn man die beiden Marketingbudgets vergleicht, weiß man sofort Bescheid: Mozart zieht mehr an! Denn es fließen rund 4 Mio. Euro in die Mozartkampagne ’06. Insgesamt standen rund 40 Werbe-Veranstaltungen für die Reisebranche in 21 Ländern und mehr als 20 Pressekonferenzen in 15 Ländern auf dem Programm.Bleibt dem Tourismus, der Gastronomie und den Marketing-Managern zu wünschen, dass die Kampagnen erfolgreich sind und auch den Gewinn bringen, den sie sich erhoffen. Wir werden es spätestens Ende 2006 wissen und können jetzt nur mitzittern, dass der Zauber Mozarts nicht flöten geht. Denn im anderen Fall hieße es: Ab auf die Couch zur Therapie, und dann hat Freud schließlich doch noch gewonnen.
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