Kommentar
Angebot und Nachfrage
Im ACNielsen-Universum ist der Großhandel und Cash & Carry ausgeschlossen. Im Lebensmitteleinzelhandel deckt ACNielsen jene Einzelhandelsgeschäfte ab, die ein normales Lebensmittelsortiment (inklusive Non-Food-Produkte) führen. Spezialgeschäfte des Lebensmittelsektors wie Bäckereien, Fleischereien, Milchgeschäfte und Spezialgeschäfte für Obst/Gemüse, Tee/Kaffee und Spirituosen/Wein sind nicht einbezogen.
Nun hat sich ACNielsen schon weit aus dem Fenster gelehnt und die Diskonter Hofer und Lidl in die Betrachtungen aufgenommen. Durch diese Schätzungen hat sich das „Universum“ schlagartig verändert, und Hofer erhält in der Liga der größten Lebensmittelketten in Österreich einen guten Platz 3. Es war sicherlich höchst an der Zeit, der Realtität ins Auge zu blicken und die Umsatz-Umschichtungen offen darzustellen. Wenn man jedoch vom großen Kaufleute-Sterben spricht, so müsste man gerechterweise auch die Vielzahl an Bäckereien, Fleischhauern und Spezialgeschäften mit in Betracht ziehen. Sie entwickeln sich immer mehr zum echten Nahversorger, der mehr bietet, als Milch und Brot. Als Gegenpol zu Diskont & Co. starten diese Geschäfte einen Trend, den man unter „Genuss“ und persönlichen Einkauf einstufen könnte. Als Verkaufspunkte für Lebensmittel sollten sie genauso gelten und zählen, wie ein kleiner Supermarkt.Es ist schon faszinierend, aus wie vielen Blickwinkeln man den Lebensmittelhandel in Österreich betrachten kann. Das macht es für die Marktforschung nicht gerade leichter.Es ist auch für Trendforscher mit Sicherheit keine einfache Sache, die Entwicklungen auf Jahre hinaus vorauszusagen: Jeder hat in dieser Vielfalt eine Chance, sich gut zu positionieren und einen Gewinn zu machen. Man muss nur den richtigen Blick-winkel erwischen.
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