Kommentar
Angebot und Nachfrage
Das „Tempo aus dem Preiskampf rausnehmen“ - das waren die Worte des Vorstandssprechers der Billa AG, Mag. Volker Hornsteiner. Sie fielen anläßlich der Eröffnung der 1.000sten Billa-Filiale in Pernitz in Niederösterreich.
Findet in den Köpfen der Handelsmanager ein Umdenkprozess statt? Der neue Weg beschreibt nicht nur den modernen und gemäßigten Umgang mit Preiskämpfen, er widmet sich auch der Ausbildung der Mitarbeiter und dem besseren Einverständnis mit Lieferanten.
Von dieser Seite – den Herstellern nämlich – erwartet man sich eine hohe Qualität der Waren, die im bestmöglichen Fall auch noch regional sein sollen. Solche Anforderungen können im Normalfall nur dann erfüllt werden, wenn man auch monetär fair schätzt, was so mancher Landwirt in Österreich leistet.
Dass man sich im Handel immer mehr um die Mitarbeiter bemüht, kommt sicherlich auch nicht von ungefähr. Denn die Fluktuation in vielen Märkten, vor allem im städtischen Raum, war oftmals zu vergleichen mit einem Bienenstock: die einen raus, die anderen rein.
Soll sich nun wirklich etwas ändern in der Kultur, miteinander umzugehen? Dann wäre der Lebensmittelhandel in Österreich ein Vorreiter der Wirtschaft. Denn ehrlich gesagt: Ein Umdenkprozess könnte einigen Unternehmen gut tun - nicht nur aus dem Handelsbereich und der Industrie, sondern auch aus dem Dienstleistungsbereich. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Umgangsformen stark nachgelassen, die Motivation der Mitarbeiter ist in den Keller gepurzelt. Heute merkt man, dass unmotivierte und frustrierte Mitarbeiter dem Geschäft mehr schaden können, als Gutes bewerkstelligen.
Es wird immer um Renditen und Ergebnisse gehen – das ist auch gut so. Der Idealfall beziehungsweise die ideale Führungsperson bezieht die Mitarbeiter und Lieferanten in das Konzept mit ein. Und kommt so zur Erkenntnis, dass es viel mehr Spaß macht, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Business-Diktatur ist out, ein kooperativer Führungsstil ist in!
Kommentare