Lupen für 50+
Handys mit Notruftaste, Computer mit übergroßer Tastatur und Lupen am Supermarktregal - angesichts des demografischen Wandels stellen sich Industrie und Handel immer mehr auf die kaufkräftige Generation der "Neuen Alten" ein. Handelsketten entwerfen innovative Supermarktkonzepte, Auto- und Computerhersteller entwickeln seniorengerechte Modelle und auch Versicherungen und Banken stimmen ihre Produkte zunehmend auf die "Happy Enders" ab.
Diese werden immer zahlreicher und waren noch nie so kaufkräftig und agil. Die Kaufkraft der Generation 50plus liegt derzeit bei durchschnittlich rund 21.000 Euro pro Kopf und Jahr, gut 2.000 Euro mehr als bei den bis zu 49-Jährigen. "Die marktbestimmenden Konzerne sind bei dem Thema schon aktiv", betont Gundolf Meyer Hentschel vom gleichnamigen Institut in Saarbrücken, das sich schon seit Jahren mit dem Verhalten älterer Konsumenten beschäftigt. Der Handel stellt sich zunehmend auf das kaufkräftige Publikum ein, beobachtet auch das Eurohandelsinstitut in Köln. Die "Best Ager" seien besonders gut mit Qualität anzusprechen. Das biete der von hartem Preiswettbewerb gebeutelten Branche ganz neue Chancen. Während die Hersteller schon auf einem guten Weg seien, zeigten sich viele Händler aber noch zurückhaltend, räumt der Branchenverband HDE ein. Handlungsbedarf gebe es vor allem bei der Ladengestaltung und bei der Qualifizierung des Personals.
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