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Neuer Handelsriese in Europa
Die Handelskonzerne Ahold und Delhaize vereinbarten eine Milliardenfusion. Der gemeinsame Umsatz würde rund 54 Mrd. Euro betragen und wird in 6500 Geschäften mit rund 375.000 Mitarbeitern in Europa und den USA erwirtschaftet. Die Verschmelzung soll Mitte 2016 abgeschlossen sein.
Der niederländische Supermarktkonzern Ahold und sein belgischer Konkurrent Delhaize wollen sich zusammenschließen. Das teilten beide Unternehmen am Mittwoch, 24. Juni 2015, gemeinsam mit. Das neue Unternehmen Ahold Delhaize umfasst mehr als 6500 Geschäfte mit rund 375.000 Mitarbeitern in Europa und den USA. Die Fusion soll Mitte 2016 abgeschlossen sein. Die Behörden und Aktionäre müssen dem Deal noch zustimmen. 2006 scheiterten die Gespräche noch – nun ging es schnell.
Viertgrößte Einzelhandelskette in Europa
In Europa dürfte damit die viertgrößte Einzelhandelskette entstehen und damit eine ähnliche Größe haben wie die Metro-Gruppe. Gemeinsam kamen Ahold und Delhaize im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von rund 54 Mrd. Euro und einen Gewinn von rund einer Milliarde Euro. Größer wären noch Frankreichs Carrefour mit 88 Mrd. Euro Umsatz, die britische Tesco mit 80 und der deutsche Schwarz-Konzern (Lidl) mit 70 Mrd. Ahold und Delhaize sind auch stark an der Ostküste der Vereinigten Staaten vertreten. Dabei ist der niederländische Marktführer mit 33 Mrd. Euro Umsatz die deutlich stärkere Partei. Die Aktionäre von Ahold bekommen der Vereinbarung zufolge 61 Prozent der Anteile im neuen Konzern. Ahold hat im Vorjahr die tschechischen Märkte von Spar Österreich übernommen.
Ab 2019 werden Einsparungen erwartet
„Unsere Unternehmen teilen dieselben Werte, eine stolze Geschichte mit Wurzeln in Familienunternehmen und haben Aktivitäten, die einander gut ergänzen“, erklärte Ahold-Chef Dick Boer in Zaandam bei Amsterdam. Der Niederländer soll den Konzern mit dem Hauptsitz in den Niederlanden künftig leiten. Erwartet werden ab 2019 Einsparungen von jährlich rund 500 Mio. Euro durch den Zusammenschluss. Seit Mai hatten beide Seiten Gespräche geführt. 2006 war ein früherer Fusionsversuch gescheitert. Die belgische Kette hatte zuletzt die Initiative ergriffen. Sie steht unter Druck vor allem durch die Konkurrenz der deutschen Anbieter Aldi und Lidl. Die Fusion soll vorerst nicht zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen, versicherten die Unternehmen.
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