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„Österreich-Aufschlag“ laut AK Folge der Konzentration im Handel
Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm weist die Behauptung des Handels zurück, dass Lebensmittel in Österreich unter anderem deswegen teurer sind, weil die Lohnkosten höher sind. Vielmehr sieht er durch die Kartellverfahren und die daraus resultierenden Bußgelder den Beweis dafür erbracht, dass es zum Marktmissbrauch gekommen sei.
„Selbst nach den Daten der Wirtschaftskammer ist der Anteil der Arbeitskosten am Umsatz in Österreich nur um drei Prozentpunkte höher als in Deutschland, kann also die viel höheren Preisunterschiede nicht erklären.
Hausdurchsuchungen, Kartellstrafen und Kartellverfahren im Handel legen vielmehr nahe, dass die überhöhten Preise an der Marktkonzentration liegen. Die Preise auf die angeblich hohen Löhne zu schieben ist angesichts der Kartellverfahren billig und respektlos gegenüber den Arbeitnehmern“, betonte Muhm in einer Aussendung.
Dass Lebensmittel als Preistreiber die Teuerung anheizen, stellte im Juni auch die Statistik Austria fest: demnach verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 4,4 Prozent gegenüber 2,2 Prozent Inflationsrate insgesamt. Anlässlich der jüngsten Hausdurchsuchung der Bundeswettbewerbsbehörde in der Kärntner Spar-Regionalzentrale fordert die Arbeiterkammer erneut strenge Instrumente gegen Marktmachtmissbrauch und Kartelle. Die Arbeiterkammer fordert hohe Bußgelder und die Umkehr der Beweislast, wie sie bereits in Deutschland für den Energiebereich „gut funktioniert“.
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