Österreich ist ein Diskont-Land
Der Siegeszug der Diskonter geht ungebremst weiter: In Österreich beträgt ihr Marktanteil bereits mehr als 30 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt Österreich sogar vor Deutschland. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger wird der Diskont-Anteil bis 2008 hier zu Lande noch auf 35 Prozent klettern. Markenartikler und Supermärkte geraten zunehmend unter Druck. Roland Falb, Geschäftsführer von Roland Berger Österreich" rät daher jedem Unternehmen, "seinen eigenen Weg" zu finden, "ein Patentrezept gibt es nicht", sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Eine beliebte Strategie von Markenproduzenten ist die zusätzliche Erzeugung von Eigenmarken der Diskonter. Diese "Hybrid-Produktion" sei aber sehr "gefährlich" und führe vor allem durch steigende Logistikkosten meist zu einer Verschlechterung der Kostenstruktur. Wichtig sei ein klares Geschäftsmodell, so Falb: "Beide Konzepte unter einem Dach sind weder Fisch noch Fleisch". Auch die Reduktion des Produktportfolios sei nicht unproblematisch: Mittelfristig könnten sich durch die eingeschränkte Angebotsbasis die Probleme sogar verschlimmern, so Falb.
Grundsätzlich seien Produktinnovationen "ein guter Ansatz" für die Industrie, doch gerade bei Verbrauchsgütern sei der Anteil von Forschung und Entwicklung (F&E) traditionell gering. Dazu komme noch ein hoher Flop-Faktor bei Neueinführungen: Von 25.000 bis 30.000 Innovationen im Jahr sind über 70 Prozent nur ein Jahr auf dem Markt. Dies sei nicht zuletzt auf eine zu geringe Kooperation zwischen Industrie und Handel zurückzuführen, was die Diskonter anders machen. Dort sei auch die Flop-Rate wesentlich geringer. Mehr Infos in LK-HZ Ausgabe 21.
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