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„Regionalität und Bio sind kein Gegensatz“
Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft über Regionalität, Bio-Produkte und den Export als Chance für die heimische Landwirtschaft.
Im jüngsten Accedo Lebensmittel Salon diskutierte Bundesminister Dipl. Ing Andrä Rupprechter gemeinsam mit Accedo -Gründer Christoph Edelmann über Positionierungschancen österreichischer Lebensmittel. Bio ist seit Jahren ein ungebrochener Trend im Lebensmittelhandel. In den vergangenen Jahren ist „Regionalität“ als neues Schlagwort hinzugekommen, wobei sich laut Rupprechter Bio und Regionalität keineswegs ausschließen, sondern im Idealfall sogar ergänzen können. Bei der Regionalität stünden Handel wie Erzeuger vor dem Problem, dass es dafür keine einheitliche Definition gäbe. Diese müssten nach charakteristisch abgrenzbaren Regionen definiert werden. „Ob diese Regionen dann auch angenommen werden, darüber entscheidet der Markt“, so Rupprechter. Denn letztlich sei es der Konsument, der sich mit einer Region identifizieren müsse.
Export: Konzentration auf Südostasien
Bei den Exportmärkten konzentriere man sich – außerhalb Europas – aktuell stark auf den südostasiatischen Raum, etwa Südkorea, Japan und China. Aber auch die USA seien nach wie vor ein wichtiger Exportmarkt. In diesem Zusammenhang brach Rupprechter auch eine Lanze für das geplante Freihandelsabkommen: „Dass sich zwei der größten Volkswirtschaften beim Handel näher kommen, wäre absolut erstrebenswert. Allerdings nur unter der Voraussetzung einer Gleichberechtigung – und daran hapert’s im Moment noch ein wenig“, meinte der Minister, der sich unter Barack Obamas Amtszeit keine Einigung mehr erwartet.
Angesprochen auf aktuelle Verzehrtrends – Stichwort Vegetarier, Veganer, Flexitarier – plädierte Rupprechter für die freie Entscheidung jedes Einzelnen, ohne Bevormundung seitens des Staates: „Wir können und wollen niemandem vorschreiben, wie er sich zu ernähren hat. Vegetarier oder Veganer zu sein ist eine persönliche Entscheidung, die die Politik nichts angeht. Wichtig ist nur, dass wir ein Angebot haben, mit dem wir allen Ansprüchen gerecht werden. Und das bietet die heimische Landwirtschaft aktuell.“
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