Rohstoffe sichern und den Erfolg garantieren
Recycling und Sekundärrohstoffe sind für die österreichische Wirtschaft von essenzieller Bedeutung. Das wurde vor kurzem bei einer hochgradig besetzten Podiumsdiskussion deutlich, die sich dem Thema „Urban Mining – Die Rohstofflager der Zukunft" widmete.
Die Expertenrunde am Podium setzte sich zusammen aus Georg Dieter Fischer (Fachverband der Papierverarbeitenden Industrie Österreichs PPV), Susanne Lontzen (Coca-Cola Hellenic Österreich), Thomas Maier (Elektro Recycling Austria ERA), Roland Pomberger (Montanuniversität Leoben) und Christian Strasser (PET to PET Recycling Österreich).
Coca-Cola arbeitet nach den Ausführungen von Susanne Lontzen an der dünnsten Getränkedose der Welt. Die Dosenwand wäre nur noch 0,09 mm stark und damit dünner als ein menschliches Haar. Derartige minimierte Verpackungsprodukte erhöhen wesentlich die Effizienz beim Einsatz von Ressourcen. Bereits Georg Dieter Fischer zeigte anhand der papierverarbeitenden Industrie den hohen Bedarf nach Sekundärressourcen auf. Er wies darauf hin, dass aufgrund der hohen Exportquote von Papiererzeugnissen in Österreich zu wenig Altpapier zur Verfügung steht. Ein großer Teil des Bedarfes muss daher aus dem Ausland importiert werden, obwohl Österreich bei der getrennten Altpapiersammlung international führend ist.
Auch Roland Pomberger stellte fest, dass mittlerweile Abfall als Rohstoff erkannt wurde. Die Wissenschaft forsche nun an den Technologien, diese Rohstoffe rückzugewinnen. Doch obwohl dieses Know-how in einzelnen Bereichen bereits vorhanden ist, folgen noch zu wenige Taten. Auch er betont die Notwendigkeit einer funktionierenden getrennten Sammlung. Denn die maschinelle Trennung von Abfällen bringe nicht die gleiche Qualität und Sortenreinheit, die für ein effizientes Recycling notwendig ist.
Christoph Scharff, Vorstand der ARA AG, betonte in seiner Begrüßung die wirtschaftliche Bedeutung eines funktionierenden Recyclingsystems: "Die EU-Kommission schätzt, dass in Europa pro Kopf jährlich 16 Tonnen an Ressourcen verbraucht werden. Davon werden sechs Tonnen zu Abfall und davon wiederum drei Tonnen ohne Verwertung deponiert. Würden in der EU die gleich hohen Recyclingquoten wie in Österreich erreicht, dann entspräche das einem eingesparten Primärmaterialwert von über 5 Mrd. Euro."
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