Zeit der Greissler vorbei
Die Zeit der kleinen selbstständigen Lebensmittelhändler ist nach Worten von Spar-Österreich-Chef Gerhard Drexel vorbei. Wer sich keiner großen Kette anschließt, werde langfristig nicht überleben, sagte Drexel heute, Donnerstag, im "Ö1-Mittagsjournal" des ORF-Radios.
Als wichtigstes Prinzip im Lebensmittelhandel bezeichnet es der Spar-Österreich-Chef, die Preise ständig klein zu halten. Das könne man vor allem mit Hilfe großer Einkaufsmengen erreichen. Außerdem sei es wichtig, ganz vorne dabei zu sein. Dabei komme es aber nicht darauf an, einige Prozente Marktanteil mehr oder weniger zu haben.
Als größte Herausforderung sieht es Drexel, die wachsende Diskontschiene, die vor allem aus Deutschland komme, in Grenzen zu halten. Dabei setzt er unter anderem auf Vielfalt im Angebot und auf die Kooperation mit der österreichischen Landwirtschaft
International beobachtet der Spar-Österreich-Chef einen Trend zur Konzentration: Dabei würden nur wenige Große überbleiben, die Kleinen würden Nischen besetzen. Er würde jedem sehr kleinen Nahversorger raten, sich der möglichst besten Kette anzuschließen, weil er damit mehr Leistung und bessere Einkaufspreise bekomme. "Allein werden sie es sicher sehr schwer haben", so Drexel.
Spar liefert sich mit dem Rewe-Konzern, zu dem Billa und Merkur gehören, ein hartes Match um die Nummer 1 im österreichischen Lebensmittelhandel. Derzeit hat Billa die Nase knapp vorne. Spar ist nach eigenen Angaben der einzige rein österreichische Anbieter. Das Unternehmen steht im Familienbesitz. Spar macht rund 7 Mrd. Euro Umsatz im Jahr, ein Drittel davon in Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Tschechien. Beschäftigt werden insgesamt fast 52.000 Mitarbeiter. Apa/red
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