Zielpunkt bilanziert erst 2016/17 positiv
Die Lebensmittelkette Zielpunkt rechnet aufgrund der vorgezogenen Komplettübernahme der Schirnhofer-Feinkosttheken erst im Geschäftsjahr 2016/17 mit schwarzen Zahlen. Ursprünglich war ein Nettogewinn bereits für 2015/16 vorgesehen gewesen. „Im Lebensmittelhandel ist die Feinkost das Herzstück. Deswegen drücken wir hier aufs Tempo“, sagte Zielpunkt-AR-Chef Erich Schönleitner am Mittwoch zur APA.
Der neue Eigentümer Pfeiffer will Zielpunkt als Vollsortimenter positionieren und das Image der Kette als Diskonter bzw. Soft-Diskonter loswerden (siehe auch das Interview der handelszeitung mit Roland Malli). Bis Ende November sollen deshalb alle 190 Schirnhofer-Theken samt über 400 Mitarbeitern an Zielpunkt übergeben sein. Eigentlich wollte man sich dafür bis Ende 2015 Zeit lassen. Da die frühere Abwicklung mit Kosten verbunden sei, werde sich ein Gewinn auch unter dem Strich später als bisher erwartet ausgehen, räumte Schönleitner ein. 2016/17 wird aus derzeitiger Sicht ein positives Jahresergebnis von 2,8 Mio. Euro erwartet.
Im Jahr 2013/14 (per Ende Februar) fuhr Zielpunkt einen Jahresverlust von 11,8 Mio. Euro ein, nach einem Minus von 30,8 Mio. Euro davor, zitiert das „WirtschaftsBlatt“ (Mittwochausgabe) aus dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht.
Mit diesem Ergebnis ist Schönleitner „nicht unzufrieden“, wie er zur APA sagte. „Wir haben das Ergebnis in einem Markt, der unter Druck ist und von bescheidener Kauflaune gekennzeichnet ist, um 20 Mio. Euro verbessert.“ Man liege nur leicht unter den Erwartungen: Ursprünglich ging das Management von einem negativen Jahresergebnis von 10,4 Mio. Euro aus.
In den nächsten vier Jahren 32 Standorte weniger
Der Nettoumsatz lag 2013/14 bei 444 Mio. Euro, nach 479 Mio. Euro im Jahr 2012. Seit Ende 2012 schloss Zielpunkt 25 Filialen. Aktuell gibt es 254 Standorte. In den kommenden vier Jahren soll die Filialzahl um weitere 32 Standorte zurückgehen, heißt es im „WirtschaftsBlatt“.
Das Eigenkapital der Firma war mit knapp 25 Mio. Euro negativ. Eine Besserung ist hier vorerst nicht in Sicht. Es werde aber „keine Zuschüsse von außen“ geben, betonte Schönleitner erneut.
Für das Geschäftsjahr 2014/15 erwartet der Zielpunkt-Aufsichtsratschef etwas weniger Verlust und etwas mehr Umsatz als 2013/14. Von März bis September 2014 sei man beim Umsatz um 4 Prozent unter der Vergleichsperiode des Vorjahres gelegen – auf vergleichbarer Fläche sei Zielpunkt aber um über 1 Prozent im Plus gewesen.
Zielpunkt zog auch seine Schwester Unimarkt tiefer in die Verlustzone. Unimarkt steigerte zwar den Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 von 193 auf 210 Mio. Euro, der Jahresverlust erhöhte sich aber von 154.000 auf 1,4 Mio. Euro.
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